„Ungefähr 32.000.000 Ergebnisse in 0,31 Sekunden“ – das ist das Ergebnis, wenn Sie bei Google den Suchauftrag „Bücher über Glück“ eingeben. Fürs Erste sollte das reichen, um auf Reisen nach dem eigenen Glück zu gehen. Und jetzt empfehle ich Ihnen noch eins? Das ungefähr 32.000.001. Buch? Ja! „Zum Glück zu Fuß“ von Petra Bartoli y Eckert hat mich gleich in mehrfacher Hinsicht angesprochen:
Die Autorin nimmt uns mit auf ihre Reise – das ist wortwörtlich gemeint. Vier längere Touren hat sie – oft zu Fuß – unternommen und 15 Menschen mit ganz unterschiedlicher Prägung interviewt. Auf der Liste stehen: Pfarrer, Coach, Ordensschwester, Hebamme, Gärtner, Kriminalkommissar und noch viele mehr. Petra Bartoli y Eckert schafft es, sehr persönliche Einblicke zu erhalten.
Kriminalkommissar Manfred Schwarz etwa erzählt, wie entscheidend es für ihn ist, Polizeiarbeit und Mitgefühl miteinander zu verbinden: „Mir ist es wichtig, dass es gerecht und friedlich zugeht. (…) Jeder Mensch hat es verdient, dass man ihn sieht und mit ihm respektvoll umgeht“.
Der Coach Willi Geisbauer spricht davon, dass ihn eine „innere Rebellion“ antreibt. „Man kann mir gar keine größere Freude machen, als zu sagen: ‚Das bringst Du nicht zusammen!‘ Das mobilisiert Kräfte bei mir.“
Für Ordensschwester Veronika geht es um das Erkennen des für sie Wesentlichen im Laufe der Zeit: „Zufrieden ohne materielle Dinge. Früher habe ich schon Wünsche gehabt: mal ein schönes Tuch oder einen Schal. (…) Aber ich merke, mein Bezug zu den Dingen hat sich verändert. Es wird alles irgendwie einfacher, ruhiger, zufriedener.“
Petra Bartoli y Eckert versteht es, all diese unterschiedlichen Geschichten zu einer atmosphärisch dichten, detailreichen und erlebnisreichen Tour zu verbinden und schließlich auch ein paar Fragen zum eigenen Nachdenken zu stellen.
Wie schön wäre das Ziel, das Fernsehpfarrer Rainer Maria Schießler, der sogar auf dem Oktoberfest Bier ausgeschenkt hat, im bayerischen Originalton formuliert: „Ich möchte einmal gehen mit den Worten auf den Lippen: ‚Mei, des Leben is so schee!‘“ (Meine Güte, das Leben ist so schön.)

Mein Tipp: Die meisten Interviewpartner finden Sie im Internet. Geben Sie die Namen vor der jeweiligen Geschichte mal bei Google ein – und sie haben die Menschen vor Augen, die Ihnen ihren Weg zum Glücklichsein erzählen.
Rüdiger Lang