„In meinem Konfipraktikum hat mir gut gefallen, dass uns die Kinder in der Kita mit offenen Armen empfangen haben.“
Sofie
So schwärmt Sofie von ihrem dreistündigen Einblick in die Arbeit der Kita Senfkorn. So wie sie haben alle Konfis aus der Gruppe an der Dreifaltigkeitskirche die Möglichkeit, die Arbeit in unserer Kirchengemeinde kennenzulernen – und alle nehmen unterschiedliche Eindrücke mit, selbst wenn sie am gleichen Ort sind, wie auch Tamia: „Ich habe erfahren, dass die Kinder in der Kita vor dem Essen beten und singen.“ Für Pfarrer Frank Erichsmeier sind die insgesamt zwei dreistündigen Praktika ein wichtiger Baustein im gesamten Konfirmandenunterricht: „Jugendliche lernen Dinge, indem sie sie selber erfahren und ausprobieren. Darum ist mir das Praktikum so wichtig“, erklärt er. „Dabei erleben sie auch, wie vielfältig die Aufgaben unserer Kirchengemeinde sind.“ Überhaupt ist das Angebot für die Kinder und Jugendlichen sehr vielseitig.
Unterricht in zwei Stufen
Bereits als Drittklässler kommen sie für ein Jahr alle vierzehn Tage im „Minikonfi“-Unterricht zusammen. „Ich habe vor elf Jahren gerne das erste Konfijahr in die dritte Klasse verlegt“, erinnert sich Frank Erichsmeier. „Was die Taufe bedeutet, die Auferstehung und selbst das heilige Abendmahl – all das kann man schon Kindern gut vermitteln“. Danach ist erst einmal vier Jahre Pause – und dann treffen sich die inzwischen Jugendlichen als „Maxikonfis“ wieder. Ein Highlight ist eine mehrtägige Fahrt, mit dem gerade konfirmierten Jahrgang ging es nach Wittenberg. „Das Wittenberg-Camp mit über 300 Teilnehmenden, darunter über 50 Konfis aus allen Konfigruppen unserer Gemeinde – das war schon ein Experiment“, so Frank Erichsmeier. „Mir war es ja zum Teil zu chaotisch – aber viele Jugendliche haben das Camp mit seinen vielen Angeboten als echtes Abenteuer erlebt.“ Während des Unterrichts geht es vor allem um das Thema: „Meine Gemeinde und wie ich als Christin und Christ in ihr leben kann.“ Antworten zu dieser Frage kann das Praktikum bieten, ob wie für Sofie und Tamia in der Kita, ob bei der sozialen Arbeit im Haus der Kirche Herberhausen, beim Küsterdienst, beim Besuchsdienst mit der Pastorin oder dem Pastor oder auch in der „Schaltzentrale“, in der sich Marilena umgeschaut hat: „Mir hat gut gefallen, dass ich im Gemeindebüro sehen konnte, wie vielfältig die Arbeit dort ist.“
Heute schon an morgen denken
Kirche für sich als Jugendliche und Jugendlicher selbst zu entdecken ist ein Ziel, aber, so Frank Erichsmeier, als Pastor denkt man natürlich weiter: „Nach der gut halbjährigen „Maxikonfi“-Zeit sind die Jugendlichen eingeladen, selber als Teamer im Konfi-Unterricht oder im Gottesdienst für Große und Kleine mitzumachen oder auch ab diesem Jahr im Jugendtreff bei Felix Märtin dabei zu sein.“ Vielleicht sieht Frank Erichsmeier David in einem der Angebote bald schon wieder: „Ich fand klasse, dass ich viel über die Kirche erfahren habe und alles locker und entspannt gelaufen ist“, so David. Auch Mira deutet an, dass es nach der Konfirmation für sie in der Gemeinde weitergehen könnte: „In meinem Konfipraktikum fand ich nicht gut, dass ich nach drei Stunden wieder gehen musste.“ So geht die Rechnung richtig gut auf – für Pastor Frank Erichsmeier und für die gesamte Gemeinde.
Rüdiger Lang