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Ein evangelischer Kindergarten für Vilnius

Jahresprojekt der landeskirchlichen Partnerschaft Lippe-Litauen

Vilnius, die wunderschöne Hauptstadt Litauens – zugleich „Rom des Ostens“ und „Jerusalem des Nordens“ – ist nicht nur (mehr als) eine Reise wert. Als historisches wie gegenwärtiges Zentrum des litauischen Staates ist die Stadt auch eine sich rasant entwickelnde Boomtown, die Menschen aus dem ganzen Land, ja aus ganz Europa anzieht, die hier arbeiten und leben wollen. 

Das stellt auch die kleine evangelisch-lutherische Kirche Litauens vor ganz neue Herausforderungen. Traditionell eine eher ländlich orientierte Kirche, deren geistliches Herz in den vielen kleinen Dorfgemeinden des Memellandes schlägt, gibt es zwar seit der Wiedererlangung der litauischen Freiheit und Unabhängigkeit auch in der Hauptstadt wieder eine lutherische Gemeinde in der historischen Kirche im „Deutschen Viertel“ der Altstadt. Und seit mit Mindaugas Sabutis auch der Bischof der lutherischen Kirche seinen Sitz in Vilnius hat, ist die kleine Minderheitskirche (nur etwa 1,5 % aller Litauer sind lutherisch) auch in den Medien und der Gesellschaft deutlich sichtbarer geworden.

Aber die schnell wachsende Bevölkerung der Metropole Vilnius hat noch andere Bedürfnisse als evangelischen Gottesdienst und Seelsorge. Viele jüngere Familien haben etwa Schwierigkeiten, einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu finden – denn Kindergartenplätze sind längst Mangelware. Und durch den Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine, von denen viele in Litauen Zuflucht gefunden haben, ist der Bedarf an Kindergartenplätzen nun noch größer geworden.

Hier möchte die lutherische Kirche Litauens helfen und zugleich ein Angebot christlicher Erziehung machen, das über die eigenen Gemeindeglieder hinaus Menschen ansprechen soll. Auf einem der Kirche überlassenen Baugrundstück im Stadtteil Pašilaičiai soll ein neuer modern gestalteter und ansprechender Kindergarten entstehen. Hier, in einem der typischen „Plattenbauviertel“, wie man sie aus ganz Ost- und Mitteleuropa kennt, wächst die Bevölkerung besonders stark, und für viele Menschen spielt sich hier der größte Teil ihres Alltagslebens ab. Kirchliche Gebäude aber waren bei der Planung dieser Stadtviertel in Sowjetzeiten nicht vorgesehen, und der Weg zur lutherischen Kirche in der Altstadt ist weit. So ist der Bau des lutherischen Kindergartens in doppeltem Sinne ein Schritt der Kirche auf die Menschen zu – dorthin, wo sie leben und hin zu dem, was sie brauchen.

Dabei liegt Vilnius keine 40 Kilometer von der Grenze zu Belarus entfernt, dessen Diktator Alexander Lukaschenko die engsten Kontakte zu Russland pflegt. Um so mehr empfinden die Menschen von Vilnius ihre Stadt heute als Vorposten der Freiheit. Nicht ohne Grund leben auch viele belarussische und russische Oppositionelle gerade hier. Der Beitrag der Kirche in diesen herausfordernden Zeiten soll nun in einem Kindergarten bestehen, in dem Kinder im Geist von Zuversicht, Nächstenliebe und Respekt aufwachsen sollen. Was könnte sie Besseres tun, um ein Zeichen des Friedens zu setzen? Ein bestimmter Teil der vorgesehenen 60 Plätze soll zudem für ukrainische Kinder reserviert werden. 

Dank der guten Vernetzung der kleinen lutherischen Kirche ist ein Teil der veranschlagten Baukosten bereits von verschiedenen Partnern bereitgestellt worden. 20.000 EUR davon konnte auch der Partnerschaftsausschuss unserer Landeskirche bereitstellen. Aber durch den Krieg und die mit ihm verbundenen Preissteigerungen muss die Diakonie der lutherischen Kirche Litauens natürlich mit hohen Baukosten rechnen. Ich wünsche mir darum, dass wir auch in Lippe weitere Spenden für dieses Projekt sammeln. Es ist für mich im besten lutherischen Sinne ein Apfelbäumchen der Hoffnung in schweren Zeiten. Helfen wir dabei mit, es zu pflanzen!

Wenn Sie mit Ihrer Spende das Kindergartenprojekt in Vilnius unterstützen möchten, können Sie das über das Litauen-Konto der lutherischen Klasse tun:

DE 22 4825 0110 0000 0472 09 

(Stichwort „Vilnius“) 

oder digital über: 

https://lippe-lutherisch.de/litauen

Frank Erichsmeier

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