Im fernen Wittenberg erfolgte vor 500 Jahren zunächst ein Thesenanschlag, doch die daraus folgende Reformationsbewegung erfasste unerwartet schnell auch Lippe. Die Hansestadt Lemgo nahm bereits 1518 die reformatorischen Gedanken auf, nur die Regierung in Detmold zögerte noch. Doch auch Detmold und somit das Land Lippe wurden 1538 lutherisch. Das Interessante an Detmold und Lippe ist jedoch, dass sie nicht einfach lutherisch blieben wie Lemgo, sondern die Reformation sich weiter entwickelte. Sie ging unter Graf Simon VI. und seinen Nachfahren so weit, dass Lippe bis heute ein calvinistisch geprägtes Land ist. Doch damit endet die Geschichte nicht: erneut unter Einfluss des Herrscherhauses kamen die Lutheraner zurück und bilden heute in der Lippischen Landeskirche eine eigene Klasse. Eine historisch und theologisch interessante Entwicklung, der im Reformationsjahr eine Stadtführung gewidmet wird. Unter dem Titel: „Detmold zwischen Luther und Calvin – Reformation und kein Ende“, führen Cornelia Müller-Hisje und Joschka Jakobfeuerborn zu den Stätten der reformatorischen Bewegung und erzählen die spannende und einmalige Geschichte der Reformation in Lippe.
Die Führungen können für Gruppen gebucht werden bei Cornelia Müller-Hisje (Telefon 0151-61 22 57 69) oder in der TouristInfo Detmold. Beginnend am 9. April 2017 wird außerdem jeden 2. und 4. Sonntag im Monat eine öffentliche Führung angeboten, Treffpunkt 14:00 Uhr am Lortzing Denkmal am Eingang des Schlossparks, Dauer ca. 90 Minuten. Vorträge mit PowerPoint-Präsentation zum Thema sind ebenfalls buchbar bei Cornelia Müller-Hisje.
Cornelia Müller-Hisje